22.10.2023
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19 Ottinger Nachwuchskräfte traten zur Jugendleistungsprüfung an

Kreisbrandinspektor: „Etwas ganz besonderes“ – Zweiter großer Erfolg in diesem Jahr

Waging, Otting. „Es freut uns sehr, dass wir in Otting einen so starken Feuerwehr-Nachwuchs haben“, zeigte sich Kreisbrandinspektor Günter Wambach nach der erfolgreichen Jugendleistungsprüfung bei der Freiwilligen Feuerwehr Otting begeistert. „Eine Jugendleistungsprüfung mit 19 Teilnehmern aus einer Feuerwehr ist schon etwas Besonderes und kommt nicht oft vor“, betonte er. Der Leiter des sogenannten Inspektionsbereiches „Florian Traunstein Land 3“, also dem Gebiet der Freiwilligen Feuerwehren rund um den Waginger See war mit seinem Prüfungsteam von der Leistung des Ottinger Feuerwehrnachwuchses sehr begeistert. Zur Prüfung gemeldet waren 15 Teilnehmer, zur Überraschung der Schiedsrichter sind dann kurzfristig 19 Buben und Mädchen zur Prüfung angetreten.


Nachwuchsarbeit wird bei den Feuerwehren in der Region bereits seit den 1960-er Jahren großgeschrieben. Auch wenn glücklicherweise seit einigen Jahren zunehmend Neu- oder auch Quereinsteiger bei den hiesigen Feuerwehren mitmachen, so rekrutiert sich doch die Mehrzahl der aktiven Feuerwehrdienstleistenden aus den eigenen Jugendgruppen. Die aktuell aus 19 Jugendlichen bestehende Jugendgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Otting im Alter zwischen 14 und 18 Jahren hatte heuer bereits ein erfolgreiches Jahr. Mit elf Teilnehmern nahmen sie am „Tag der Jugendfeuerwehr“ in Heiligkreuz teil und traten zusammen Jugendfeuerwehren aus dem gesamten Landkreis in einem spielerischen Wettkampf an. Im Spieleparcours konnte sich eines der Ottinger Teams, die aus jeweils vier Jugendlichen bestanden, gegen 38 weitere Gruppen ihrer Altersklasse durchsetzen und den ersten Platz erzielen.


„Als Ziel für dieses Jahr haben wir uns noch noch das Ablegen der Jugendleistungsprüfung gesetzt“, so Jugendwart Daniel Freitsmiedl im Gespräch mit Thomas Pfeffer von der Pressestelle des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein. „Bei den meist monatlich stattfindenden Übungsabenden wurde seit längerer Zeit auf diese Leistungsprüfung hingearbeitet und die notwendigen Kenntnisse erlernt.“ Dazu zählen sehr unterschiedliche Grundtätigkeiten aus dem Feuerwehrbereich, wie das Zusammenkuppeln von Schläuchen, Erkennen von Einsatzgerätschaften oder Einsatz einer Kübelspritze. Nachdem die jeweiligen Gruppen den ersten Teil absolviert hatten, wurde getauscht und die jeweils anderen Übungen absolviert.


Die Bayerische Jugendleistungsprüfung wurde 1983 durch das Bayerische Innenministerium eingeführt. Teilnehmen dürfen dabei Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren. Das Hauptziel liegt dabei in der gründlichen Ausbildung der Jugendlichen. Neben der korrekten und sauberen Ausführung kommt es auch auf die Zeit sowie das Teamwork an. Zu den Aufgaben gehören fünf Einzelprüfungen wie das Anlegen eines Mastwurf-Knotens, das Befestigen einer Feuerwehrleine an einem Strahlrohr samt Schlauch, das Beherrschen eines Rettungsknotens beziehungsweise Brustbundes, das Auswerfen eines doppelt gerollten C-Schlauches innerhalb eines seitlich begrenzten Feldes sowie der Zielwurf mit einer Feuerwehrleine.


Weitere fünf Aufgaben müssen zu zweit als sogenannte Truppübung absolviert werden. Hierbei waren zwei Saugschläuche zu kuppeln, das Vorbereiten eines C-Strahlrohres mit einem Schlauch, das Zielspritzen mit einer Kübelspritze und das Erstellen einer 90 Meter langen Schlauchleitung gefordert. Zudem mussten von den Prüflingen mehrere Gerätschaften richtig erkannt und zugeordnet werden und ein Fragebogen beantwortet werden. Die Jugendleistungsprüfung dient somit als Nachweis der Grundkenntnisse „Einheiten im Lösch- und Hilfeleistungseinsatz“ gemäß der Feuerwehrdienstvorschrift 3 (FwDV 3).


Im Anschluss an die Auswertungen durch die Schiedsrichter löste Kreisbrandinspektor Günther Wambach die Spannung unter den Jugendlichen auf und gab bekannt, dass alle Teilnehmer bestanden haben. „Ihr habt alle Übungen sehr gut absolviert und vier Teilnehmer kamen sogar ohne einen einzigen Fehlerpunkt durch die Prüfung“, zeigte Günter Wambach begeistert. Zukünftig dürfen sich Andreas Baderhuber, Antonia Baderhuber, Anna Blank, Anna Kastenhofer, Benedikt Göpperl, Johanna Maier, Johanna Sturm, Katharina Rambichler, Martin Posch, Michael Rosenegger, Paul Mertens, Romy Frisch, Ronja Hofmeister, Simon Hofmeister, Sophie Rambichler, Theresa Henke, Veronika Breitwieser, Veronika Rosenegger und Xaver Ufertinger die „Jugendflamme“ als sichtbares Zeichen über die erfolgreiche Prüfung ans Revers heften.


Lobende Worte fanden die Prüfer auch für die beiden Ausbilder Markus und Daniel Freitsmiedl für die sehr gute Vorbereitungsarbeiten zur Abnahme. Zu den ersten Gratulanten zählte der sichtlich stolze Kommandant Johann Schneider. Als Schiedsrichter des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein waren neben Günter Wambach, Kreisbrandmeister Georg Fleischer und Herbert Brudl von der Feuerwehr Kirchanschöring vor Ort. 


Text
Thomas Pfeffer, Hubert Hobmaier
Kreisfeuerwehrverband Traunstein
Daniel Freitsmiedl, Feuerwehr Otting

Bilder
Daniel Freitsmiedl, Feuerwehr Otting