Arbeitsreicher Jahreswechsel für die Feuerwehren im Landkreis Traunstein

Großbrand auf Bauernhof in Goldberg bei Peterskirchen – mehrere Heckenbrände - zahlreiche Kleinbrände

Einsatz- und arbeitsreicher Jahreswechsel für die Feuerwehren im Landkreis Traunstein: An Silvester und Neujahrstag waren 19 Einsätze zu bewältigen. Das Jahr 2023 begann für die Wehren im nördlichen Landkreis um 0:03 Uhr mit einem Großalarm. In Goldberg (Gde. Tacherting) kam es zu einem Großbrand auf einem landwirtschaftlichen Anwesen. Dabei wurde ein Stallgebäude mit Heuboden zerstört, das Wohnhaus konnte vor den Flammen erfolgreich geschützt werden, alle rund 50 Kühe und Kälber konnten gerettet werden, Personen wurden nicht verletzt. Zudem kam es im gesamten Landkreis zu zahlreichen Kleinbränden. An mehreren Orten standen Hecken in Flammen, vermutlich durch Feuerwerkskörper entzündet, ebenso waren brennender Unrat oder Mülltonnenbrände zu löschen.

Das neue Jahr feiernd zu begrüßen war rund 160 Floriansjüngern im nördlichen Landkreis Traunstein nicht vergönnt. Kurz nach Jahreswechsel heulten die Sirenen und die Piepser der Feuerwehr-Aktiven in Peterskirchen und Umgebung schlugen Alarm. In Goldberg bei Peterskirchen stand das Obergeschoß eines Stallgebäudes lichterloh in Flammen. Schon auf der Anfahrt zu dem Weiler östlich von Peterskirchen wies den Einsatzkräften ein heller Feuerschein den Weg. Die Löschmannschaften konzentrierten sich darauf das Vieh aus dem Stall in Sicherheit zu bringen. 25 Kühe und 24 Kälber wurden vom Landwirt und Nachbarn zusammen mit den Feuerwehren in Sicherheit gebracht. Alle Tiere konnten gerettet werden. Auch die betroffene Familie blieb unverletzt, abgesehen von Schock, ausgelöst von dem Brandunglück. Um die Betroffenen kümmerte sich der BRK-Rettungsdienst. Weiterer Schwerpunkt der Löscharbeiten war das Abschirmen des angebauten Wohngebäudes, um ein Übergreifen der Flammen. zu verhindern. Das war erfolgreich, dank einer Brandwand zwischen Stallgebäude und Wohnhaus und den zahlreichen Löschtrupps, die auch von Drehleitern aus löschten. Probleme bereitete den Feuerwehren anfangs die Wasserversorgung. Deshalb musste mit Tanklöschfahrzeugen ein Pendelverkehr eingerichtet werden und Wasser wurde von weiter entfernten Entnahmestellen zum Brandort gebracht. Wegen der starken Rauchentwicklung waren eine große Zahl von Atemschutztrupps erforderlich, die im Laufe des Einsatzes nachalarmiert wurden. Rund zwei Stunden nach Alarmierung meldete die Einsatzleitung „Feuer aus“. Die Nachlöscharbeiten, das Abräumen des Brandschuttes mit Baggern und der Abtransport dauerten bis in den Sonntagvormittag.

Im Einsatz waren die Feuerwehren aus Peterskirchen, Emertsham, Tacherting, Engelsberg, Trostberg, Kienberg, Schnaitsee, Waldhausen und aus den Nachbarlandkreisen die Wehren aus Garching an der Alz, Taufkirchen und Zeiling. Die Einsatzleitung der Feuerwehr Peterskirchen wurde unterstützt von Kreisbrandrat Christof Grundner, Kreisbrandinspektor Josef Egginger und den Kreisbrandmeistern Alexander Heide und Stefan Thurner, sowie der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-OEL). Auch Tachertings Bürgermeister Werner Disterer kam zum Brandort, machte sich ein Bild von den Löscharbeiten und ließ sich vor Ort informieren. Was das verheerende Feuer ausgelöst hat, steht noch nicht definitiv fest. Erste Erkenntnisse der Kriminalpolizei deuten darauf hin, dass ein Funke aus einer abgefeuerten Rakete den Heustadel in Brand setzte. Die weiteren Ermittlungen hat das Fachkommissariat der Kripo Traunstein übernommen. Nach einer ersten Schätzung von Polizei und Feuerwehr-Einsatzleitung beläuft sich der entstandene Sachschaden auf mindestens 400.000 Euro.

Zu brennenden Hecken kam es in Marwang, in Traunstein in der Goethestraße, in Engertsham und in Grassau. Die Wehren Grabenstätt, Traunstein, Haslach, Heiligkreuz und Grassau hatten die Brände rasch unter Kontrolle und schnell abgelöscht. Nahe Wohngebäude bleiben weitgehend unbeschadet. Ungewöhnlich viele Kleinbrände hatten die Feuerwehren Trostberg und Traunreut, gleich zu Beginn des neuen Jahres zu bewältigen. Die Trostberger Feuerwehr musste in den ersten Stunden des neuen Jahres brennenden Unrat in der Franz-Josef-Soll-Straße und in der Traunsteiner Straße, zudem eine, in Brand geratene Papiertonne in der Franz-Mayer-Straße löschen. Sieben Mal rückte die Feuerwehr Traunreut am Neujahrtag zwischen 1.30 Uhr und 5.00 Uhr aus; fünf Mal war brennender Müll abzulöschen, ein Löscheinsatz galt einem Motorrad, dass in Brand geraten war und ein weiteres Ausrücken war notwendig, weil ein Passant einen „unklaren Feuerschein“ gemeldet hatte. Die Feuerwehr konnte jedoch kein offenes Feuer feststellen – Fehlalarm.

An Silvester gegen 8.15 Uhr wurden die Feuerwehren Oberwössen und Unterwössen zu einem Brand in einem Wohnhaus in der Taubenseestraße in Hinterwössen alarmiert. Dort war ein Adventkranz in Brand geraten. Noch vor Ausrücken der Wehren meldeten die Bewohner, dass sie das Feuer selbst löschen konnten und die Feuerwehr nicht mehr anrücken müsse. Die Feuerwehr Traunstein löschte am Nachmittag des Silvestertages einen Kleinfeuer auf dem Sportgelände im Empfing. Auch dort war Unrat aus unbekannten Gründen in Brand geraten. Das Feuer war rasch gelöscht, nennenswerter Sachschaden entstand nicht.

Sachschaden von rund 60.000 Euro entstand nach Polizeiangaben am Neujahrsmorgen gegen 03:45 Uhr in Leobendorf (Berchtesgadener Land). Dort war die Fassade eines Wohnhauses in Brand geraten, wodurch zwei Wohnungen stark beschädigt wurden. Die Feuerwehr Kirchanschöring wurde zur Unterstützung angefordert und rückte mit 27 Dienstleistenden und vier Fahrzeugen an. Unterstützt wurden die Löscharbeiten vor allem durch Atemschutztrupps der Kirchanschöringer Wehr. Eine Bewohnerin erlitt eine Rauchgasvergiftung und wurde leicht verletzt. Die Kripo Traunstein ermittelt die Ursache des Brandes.

Text: Peter Volk
Bilder: Freiwillige Feuerwehr Trostberg, Freiwillige Feuerwehr Grassau, Freiwillige Feuerwehr Kirchanschöring.