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Ein Festtag für den „Blaulicht-Nachwuchs“ in Ruhpolding
Tag der Jugendfeuerwehr mit 102 Mannschaften – Sehenswertes Rahmenprogramm
Ruhpolding. Am gestrigen Samstag wurde der Ferienort Ruhpolding zum Mekka des „Blaulicht-Nachwuchses“. Im Zentrum des Tags der Jugendfeuerwehr, der rund um den Kurpark durchgeführt wurde, stand der Wettbewerb der Jugendfeuerwehren mit verschiedenen Spielen. Die Siegerteams der drei Altersklassen kamen am Ende des Tages von den Feuerwehren Eisenärzt, Tacherting und Grassau. Die Blaulichtmeile aller Hilfsorganisationen zeigte die gesamte Bandbreite und Möglichkeiten der Aufgaben. Mehrere tausend Gäste strömten über den Tag verteilt aufs und über das Gelände, um sich zu informieren und die Mannschaften anzufeuern.
„Ich bin von der Resonanz überwältigt und überglücklich darüber, was alle Helferinnen und Helfer heute auf die Beine gestellt haben“, freute sich am Ende des Tages Martina Steinmaßl vom Kreisfeuerwehrverband Traunstein. Viele Wochen der Vorbereitung liegen hinter den Mitgliedern der Feuerwehr Ruhpolding rund um die beiden „Chef-Organisatoren“ Bernhard Plenk und Andreas Huber sowie dem Team des Kreisfeuerwehrverbandes Traunsteins. Nahezu die gesamte Kreisbrandinspektion, duzende Schiedsrichter und Mitglieder der Fachbereiche sowie das Team der Pressestelle waren als Helfer vor Ort, um allen Gästen einen unvergesslichen Tag zu bereiten.
„Herzlich Willkommen in Ruhpolding, schön dass ihr alle gekommen seid!“ freute Bürgermeister Justus Pfeifer, der die Schirmherrschaft übernommen hatte bei seinem Grußwort auf der Bühne im Kurpark, ehe er den Startschuss für die 102 Mannschaften zum Spielewettbewerb gab. Vier verschiedene Stationen waren vorbereitet, an denen sich die Nachwuchsretter jeweils in Viererteams beweisen mussten. Neben dem klassischen „Saugschlauchkuppeln“ mussten die Mannschaften die Löschwassermenge abschätzen und in einen Eimer schütten, Sandsäcke füllen und zuvor einen Hindernisparcours durchlaufen sowie ihre Kenntnisse in Knoten unter Beweis stellen.
Spannend wurde es bei der abschließenden Siegerehrung. In der Alterskategorie 12 – 14 Jahre landete von 44 angetretenen Mannschaften Eisenärzt 1 auf dem ersten Platz. Zweiter wurde das Team Kay 1 gefolgt von Inzell 4, Erlstätt 2 und Otting 3. Bei den 15- und 16-Jährigen hatte am Ende Tacherting 3 die Nase vorn, gefolgt von Waging 3 und Nußdorf. Die Plätze vier und fünf von 41 Mannschaften erkämpften sich die Nachwuchsretter der Feuerwehr Vogling gleich mit zwei Mannschaften. Die Mitglieder der Gruppen Grassau 3, Traunreut 2 und Oberwössen 1 belegten bei den 17- und 18-jährigen Nachwuchsrettern die „Stockerlplätze“. Von den 14 angetretenen Mannschaften wurde die Feuerwehr Kirchstätt vierter vor der Oberwössen 2, die auf dem fünften Platz landete.
Insgesamt beteiligten sich 49 Feuerwehren aus dem Landkreis Traunstein mit mehr als 400 Teilnehmern an den Spielen. Darüber hinaus traten insgesamt sechs Mannschaften der THW Ortsverbände Traunstein und Traunreut an, um sich mit den Freunden der Feuerwehr im friedlichen Wettstreit zu messen. Neben den Teilnehmern kamen viele Jugendliche aus der gesamten Blaulichtfamilie am Nachmittag nach Ruhpolding, um sich ein Bild vom Wettbewerb zu machen und das Rahmenprogramm und die zwei kilometerlange Blaulichtmeile zu bestaunen. „Wir schätzen, dass rund eintausend junge Menschen da waren“, so Kreisbrandrat Christof Grundner.
Vom Kurpark im Zentrum der Gemeinde bis zur Schule am Schwimmbad bauten die Aussteller ihre Infostände und Geräte auf und stellten sich den Fragen der Besucher. Die Feuerwehr Ruhpolding sowie die Feuerwehren aus dem südlichen Landkreis beteiligen unter anderem mit den Hochleistungspumpen, präsentierten den sogenannten Waldbrandsatz, der bei Vegetationsbränden zum Einsatz kommt und gewährten den Besuchern Einblicke in des Dekonterminationsfahrzeug. Zudem gab es einige historische Feuerwehrfahrzeuge zu Bestaunen und die „Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung“ präsentierte ihre rollende Kommandozentrale. Ein weiterer Anziehungspunkt war der Stand der Bergwacht, die ein Fahrzeug und Spezialausrüstung präsentierten. Das THW präsentierte sich unter anderem mit einer Hochleistungspumpe und zeigten die Möglichkeiten im „Gerüstbau“ - die DLRG hatte sogar ein „Jetski“ dabei.
Kreisfeuerwehrarzt Holger Hübner und sein Team des Helferinterventionsteams (HIT) informierten an ihrem Stand über die „Erste Hilfe für die Seele“. Die Einheit des Kreisfeuerwehrverbandes kommt immer dann zum Einsatz, wenn Retter mit schweren Situationen konfrontiert werden und bieten ein erstes Gesprächsangebot zur Verarbeitung der Erlebnisse. Das Team der AOK Bayern informierte an ihrem Stand über den zweiten „AOK Feuerwehrlauf“ und die Vielzahl der Möglichkeiten zur Prävention von Krankheiten.
Das Bayerische Rote Kreuz präsentierte sich ebenfalls auf der Blaulichtmeile und stand bei vielen Fragen Rede und Antwort. Der Malteser Hilfsdienst Traunstein informierte über seine Aufgaben im Betreuungsdienst bei Einsätzen und präsentierte die „brandneue“ Küchenausrüstung, die bei größeren Schadenslagen für die Verpflegung der Helfer zum Einsatz kommt. Einen weiteren Anziehungspunk bildete zudem der Infostand der „Bundeswehrfeuerwehr“, die sich mit Fahrzeugen aus dem Standort Oberjettenberg präsentierte und alle ehrenamtlichen Nachwuchskräfte über die Möglichkeiten einer hauptamtlichen Feuerwehrkariere bei der Bundeswehr informierte.
Die Bayerische Polizei war ebenfalls mit einem Infostand vertreten und präsentierte ein breites Spektrum an Aufgaben und Ausrüstung. Die Vertreter waren unter anderem mit einer Reiterstaffel sowie Hundeführern vor Ort. In kleinen Vorführungen präsentierten die „vierbeinigen Polizisten“ ihr Können und sorgten für Begeisterung in den Zuschauerreihen. Über die breite Aufgabenpallette des Zolls konnten sich die Jugendlichen darüber hinaus informieren. Die Vertreter standen jedoch nicht nur für Fragen rund um die Themen Ausbildung und Studium zur Verfügung, sondern informierten auch viele Besucher über die spannenden Aufgabenfelder der Zollbeamten im „Alltagsgeschäft“.
Für einen weiteren Höhepunkt sorgten die Aktiven der Feuerwehren Ruhpolding und Eisenärzt. Bei einer Schauübung zusammen mit dem Rettungsdienst mit einem angenommenen Verkehrsunfall kam schwere Technik zum Einsatz. Die Mitglieder beider Wehren zeigten den Besuchern wie Einsatzkräfte vorgehen, wenn Menschen in Fahrzeugen eingeklemmt sind und wie diese mit Rettungsschere und Spreizer aus den Unfallfracks geholt und möglichst schonend zur weiteren medizinischen Versorgung an den die Sanitäter übergeben werden.
Zudem wagten sich die Verantwortlichen zum ersten Mal in der Geschichte des Tages der Jugendfeuerwehr an ein „Gruppenfoto“ mit allen Teilnehmern zum Ende der Wettbewerbe. Hunderte Menschen versammelten sich um das Ausbildungslöschgruppenfahrzeug des Kreisfeuerwehrverbandes und lachten vor der herrlichen Bergkulisse zum „Drohnenfoto“ in den strahlend blauen Himmel über Ruhpolding. Während sich die Teilnehmer positionierten, ratterten im Hintergrund die „Rechenmaschinen“ der Wertungsrichter, um die Platzierungslisten aus den Spielewettbewerben zu erstellen und die Sieger zu ermitteln.
Für das leibliche Wohl der Teilnehmer und Gäste sorgten den gesamten Tag über die „Küchen-Crew“ der Feuerwehr Ruhpolding und erfreute die Gäste mit Grillfleischgerichten sowie einem bunten Kuchenbuffet. Das Team der Sansibar Übersee sorgte sich mit einer breiten Auswahl an alkoholfreien Cocktails um das Wohl der Gäste.
Am Ende eines erlebnisreichen Tages war den beiden Hauptverantwortlichen Eva Pregler und Martina Steinmaßl die Freude über die gelungene Veranstaltung ins Gesicht geschrieben. „Unzählige Helferinnen und Helfer haben zum Gelingen beigetragen und den Teilnehmern sowie den Besuchern und Gästen einen unvergesslichen Tag in Ruhpolding bereit“, so die Beiden. Ihren abschließenden Dank richteten sie auch an alle Firmen und die Gemeinde Ruhpolding, die den Tag der Jugendfeuerwehren in diesem Jahr unterstützt haben. „Wir können jetzt gar nicht alle aufzählen, den dann würden wir den Rahmen sprengen. Es sei aber allen gedankt, die sich in irgendeiner Form beteiligt haben“, so die zwei freudestrahlenden Jugendvertreterinnen des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein. Hob
Text und Bilder
Hubert Hobmaier, Stefan Lohwieser, Thomas Schmelz, Anita Mussner
Bildquellenvorschlag Kreisfeuerwehrverband Traunstein