15.04.2023
  • Einsatz

Einsatz wegen des Großbrandes in Seeon ist nun abgeschlossen

Feuerwehren entfernten Ölsperren – Ein „Vergelts Gott“ an die Örtliche Brauerei

Seeon, Seebruck. Vor wenigen Tagen konnten die Ölsperren, die als Folge des Brandes eines Schreinereibetriebes eingebracht wurden, aus dem Seeoner See entfernt werden. Somit ist nun der Einsatz der Feuerwehren beendet und die Aufräumarbeiten abgeschlossen. Zuvor kam seitens der Fachbehörden „grünes Licht“, nachdem die Gewässerproben allesamt ausgewertet waren. Heutzutage beschränken sich die Anforderungen an die Feuerwehr nicht mehr auf das reine Löschen eines Brandes. Vielmehr bilden sowohl der Umwelt- als auch der Bevölkerungsschutz zentrale Aufgabenstellungen für die Floriansjünger, was dieser Brandeinsatz einmal mehr unter Beweis gestellt hat. „Ein Herz fürs Ehrenamt“ haben bei diesem Großeinsatz die Mitarbeiter Brauerei Camba Bavaria an den Tag gelegt.


Am 31.3. wurden in den späten Vormittagsstunden die Feuerwehren aus Seeon, Seebruck, Truchtlaching, Rabenden, Obing, Pittenhart, Trostberg, Kienberg, Stein an der Traun, Albertaich, Eggstätt und die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung zu einem Vollbrand einer Schreinerei gerufen. Die Feuerwehren Petting und Waging wurden als Teile des Löschzugs „Florian Traunstein Land 3-1“ zur sogenannten „Gebietsabsicherung“ nach Seeon beordert, da in der Umgebung Seeons alle verfügbaren Kräfte mit den Löscharbeiten beschäftigt waren. 


Mit bis zu 250 Einsatzkräften versuchten die Floriansjünger über Stunden hinweg dem Feuer Herr zu werden, konnten jedoch nicht verhindern, dass das Werkstattgebäude bis auf die Grundmauern niederbrannte. Das angrenzende Wohnhaus konnte jedoch in weiten Teilen erfolgreich vor den Flammen bewahrt werden. Auf Grund der starken Rauchentwicklung kamen zudem Spezialkräfte des sogenannten Messzug Süd von den Feuerwehren Kammer und Traunstein zum Einsatz. Sie kontrollierten in einem weiten Umkreis um den Brandort die Schadstoffkonzentration in der Luft. Außerdem veranlassten die Verantwortlichen der Feuerwehr Warnmeldungen, die über den Rundfunk und zahlreichen „Warnapps“ verbreitet wurden.


Vorsorglich wurde seitens der Einsatzleitung das Einbringen von Ölsperren durch die Feuerwehr Tacherting angeordnet und die entsprechenden Fachbehörden eingebunden. Mit 30 Einsatzkräften der Feuerwehren Seeon und Tacherting wurden nun nach etwa einer Woche die Sperren aus dem Wasser geholt, gereinigt und auf dem Anhänger verladen. Mehr als drei Stunden waren die Helfer damit beschäftigt, die Ölsperren wieder „einsatzbereit“ zu machen und sie anschließend zu verladen. Bei den Feuerwehren im Landkreis Traunstein sind unter anderem Ölsperren in Tacherting und Übersee vorhanden. Diese wurden vom Landkreis Traunstein beschafft und kommen bei entsprechenden Schadensbildern zum Einsatz.


Mit diesen „unsichtbaren Arbeiten“ der Floriansjünger, die nach dem Brandereignis teils stunden- oder sogar tagelang die Gerätschaften und Fahrzeuge wieder „fit gemacht“ haben, endet somit der Einsatz auf Grund des Großfeuers. „Wie im richtigen Leben“ zählen Putzen, Waschen und Aufräumen auch bei den Ehrenamtlichen nicht zu den Lieblingsbeschäftigungen - dennoch packen immer wieder Viele mit an, damit die Ausrüstung für kommende Herausforderung schnell wieder zur Verfügung steht, um Menschenleben zu retten oder Sachwerte zu schützen. 


Unzählige freiwillige Helfer haben sich während und nach den Löscharbeiten in irgendeiner Form eingebracht. Etwas erwähnenswertes und „nicht alltägliches“ ist während des Einsatzes den Mitgliedern des Messzuges Süd sowie der Abstellung zur Sicherung des Brandschutzes widerfahren. Ein kurzer, aber kräftiger Gewitterregen sorgte dafür, dass die auf einem Parkplatz aufgebaute Messleitung kurzfristig Schutz suchen musste. Kurzerhand fragte man bei den Mitarbeitern der angrenzenden Brauerei Camba Bavaria um einen Unterschlupf an.


Ohne nur einen Augenblick zu überlegen, wurde den Helfern eine Logistikhalle zur Verfügung gestellt. Somit war die Messleitung ohne Unterbrechung einsatzfähig und die Feuerwehrmitglieder konnten sich in einem trockenen und windgeschützten Ort aufhalten. „Dafür ein herzliches Vergelt´s Gott“ so der einhellige Tenor der Feuerwehrleute am Ende des Einsatzes. Aus Sicht der Pressestelle des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein ein deutliches Zeichen für den starken Zusammenhalt der heimischen Betriebe und den Feuerwehren – insbesondere dann, wenn schwierige Herausforderungen gemeistert werden müssen! Hob

Text
Hubert Hobmaier
Kreisfeuerwehrverband Traunstein

Bilder
Walter Hofstetter; Feuerwehr Tacherting
Hubert Hobmaier, Kreisfeuerwehrverband Traunstein
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