„Glücklicherweise wurden wir heuer von Unwettern verschont!“

Neue Gesichter bei den Rupertiwinkel Feuerwehren – Übungstag in Törring war ein Highlight

Palling. Nachdem die Feuerwehren rund um den Waginger See in den letzten Jahren gleich mehrfach mit teils heftigen Wetterkapriolen zu kämpfen hatten, verlief das Einsatzjahr heuer wettertechnisch ruhig, so das Resümee von Kreisbrandinspektor Günter Wambach bei der Kommandanten Dienstversammlung der Feuerwehren im Inspektionsbereich „Florian Traunstein Land 3“ im Gasthaus Michlwirt in Palling. Neben neuen Gesichtern auf Grund von Kommandantenwahlen informierte er über Fahrzeugbeschaffungen in Törring und Waging, außerdem freute sich, „dass es bei den Leistungsprüfungen wieder aufwärts geht“.

Die Dienstversammlung der Inspektionsbereiche dient in erster Linie dazu, dass alle Feuerwehren über die Entwicklungen im Kreisfeuerwehrverband und in der Kreisbrandinspektion informiert werden, hat aber auch den Anspruch, auf das Jahr zurückzublicken und einen Ausblick zu wagen. Neben Günter Wambach bilden die beiden Kreisbrandmeister Georg Fleischer (Land 3/1) und Hans Heinrich (Land 3/2) die Vertreter der Kreisbrandinspektion für die Feuerwehren Wonneberg, Nirnharting, Gaden, Waging, Otting, Taching, Tettenhausen, Tengling, Palling, Freutsmoos, Petting, Kirchanschöring, Lampoding, Fridolfing, Törring, Pietling, Kirchheim, Kay, Tittmoning und Asten.

„Heuer hat es eine Vielzahl an Kommandantenwechsel gegeben und mir ist es wichtig, dass wir uns gut kennen“, so der Kreisbrandinspektor und informierte darüber, dass in Freutsmoos gleich drei neue Kommandanten gibt. Manuel Angerbauer ist neuer Aktiven-Chef und Christian Deichstetter sowie Richard Schillmayer die beiden Stellvertreter. In Palling ist Alexander Huber neuer Kommandant. Der bisherige Amtsinhaber Martin Krautenbacher ist nun neben Manuel Helmberger 2. Stellvertreter. Matthias Kellner und Robert Herzog von der Feuerwehr Asten wurden dagegen für weitere sechs Jahre in den Ämtern bestätigt. Das gleich Bild zeigt sich in Lampoding. Christian Steinmaßl bleibt Kommandant und Hannes Wagner sein Stellvertreter. Als 2. Stellvertretender Kommandant ergänzt Hermann Langbauer die Führungsriege in Lampoding. In Törring bleibt ebenfalls alles beim Alten und Wolfgang Eder sowie Andreas Schuhbäck für die kommende Legislaturperiode die Kommandanten der Wehr.

In Waging und Törring haben die Kommunen jeweils in neue Fahrzeuge investiert. Die Aktiven der Marktgemeinde können nun auf einen Einsatzleitwagen (ELW 1) zurückgreifen und die Stadt Tittmoning hat in einen Gerätewagen Logistik (GW-L 1) für den Standort in Törring investiert. Nachgeholt wurde in Fridolfing die Segnung ein neues Hilfeleistungslöschfahrzeuges (HLF 20) und in Nirnharting eines Mannschaftstransportwagens (MTW).

„Der Tiefpunkt bei den Leistungsabzeichen scheint überwunden zu sein“, freute sich Günter Wambach. Insgesamt haben 25 Gruppen mit 158 Frauen und Männern eines der Abzeichen abgelegt. Außerdem haben 30 Jugendliche aus dem Bereich die Jugendleistungsprüfung absolviert. „Immerhin haben elf von 20 Feuerwehren in unserem Inspektionsbereich mindestens ein Abzeichen abgelegt“, freute sich Günter Wambach.

„Glücklicherweise wurden wir heuer von Unwettern verschont und mussten auch keinen Großbrand löschen“, resümierte Günter Wambach. Dennoch waren die Feuerwehren des Inspektionsbereichs auf sehr vielfältige Art und Weise gefordert. Mehrmals mussten sie zu schweren Verkehrsunfällen ausrücken und Brände löschen. Ende Februar kam es in Tengling zu einem Fassadenbrand. Anfang Juni war nahe dem Strandbad am Tachinger See ein Ölfilm auf dem Wasser und im August wurden zahlreiche Kräfte wegen eines Sucheinsatzes ans Strandbad Tettenhausen gerufen. Nahe Otting brannte in einem Wald ein Bauwagen sowie der angrenzende Waldboden und in Waging mussten die Aktiven einen Brand im Keller einer Baustelle löschen. In Fridolfing waren die Einsatzkräfte an einem Tag gleich zweimal gefordert. Zunächst war es zu einem größeren Gülleaustritt gekommen und wenige Stunden später stand ein Häcksler in Flammen. Erst kürzlich kam es bei Pietling zu einem ABC-Einsatz in einem Industriebetrieb.

Bei der Ausbildung blickte der Kreisbrandinspektor zufrieden auf 2022 zurück. Beim Übungssamstag rund um Törring hat die Feuerwehr großartige Übungen vorbereitet. „Ich darf an dieser Stelle nochmals allen danken, die sich an dem gewinnbringenden Tag beteiligt haben“, so Günter Wambach. In Form von Videokonferenzen wurden Themengebiete wie die „Landkreislöschzüge“, die Feuerwehr-Führungsstellen oder die Hochleistungspumpen besprochen. Außerdem wurden zwei Kommunikationsübungen durchgeführt sowie jeweils zwei Basismodullehrgänge mit 42 Teilnehmern und Aufbaumodule mit 36 Teilnehmern.

Kreisbrandrat Christof Grundner informierte über zahlreiche Themen aus dem Kreisfeuerwehrverband. „Wir bewegen uns wie in den Jahren zuvor zwischen 3.500 und 4.500 Einsätze“. Weiter gab er bekannt, dass die Kreisbrandinspektion mit ihren 27 Mitgliedern personell auf einem stabilen Niveau ist. Zudem freue er sich, dass sich der Einsatz in der regionalen und überregionalen Verbandsarbeit erneut Früchte getragen hat und beispielsweise die Ausrüstungen für Ölschadenslagen oder den Katastrophenschutz derzeit überarbeitet werden. „Mit Ergebnissen wird zeitnah gerechnet“, so Christof Grundner.

„Der noch junge KFV Traunstein Instagram-Kanal erfreut sich großer Beliebtheit und hat mittlerweile 1.500 Abonnenten und dem Facebook Profil folgen rund 7.500 Menschen“, informierte Hubert Hobmaier von der Pressestelle und gab weiter bekannt, dass Thomas Pfeffer als zuständiger Bereichspressebeauftragter im Inspektionsbereich „Florian Traunstein Land 3“ ebenso wie die restliche 13-köpfige Mannschaft des Presseteams für Fragen, Ideen und Anliegen jederzeit zur Verfügung stehen. „Mit den regionalen Medienhäusern sowie sämtlichen Redaktionen haben wir ein sehr vertrauensvolles Netzwerk aufgebaut und sind fast täglich im gegenseitigen Austausch“, freute sich Hubert Hobmaier.

„Jetzt bin ich schon so lange dabei und hätte nie gedacht, dass man in der Feuerwehr eine derartige Digitalisierungswelle mitmachen darf“, sagte Fach-Kreisbrandmeister Ingo Klepke zum Themenschwerpunkt „Digitale Alarmierung“, Sirenenförderung und das letzte Jahr einheitlich eingeführten Einsatzleitsoftware. Weiter kündigte er an, dass man sich gleich zu Beginn des kommenden Jahres im Rahmen der Fachbereichsarbeit einem Konzept für Einsatzleitfahrzeuge annehmen wird und Aktive aus den Reihen der Feuerwehren dabei gerne gesehen sind.

Aus dem Nachwuchsbereich von Martina Steinmaßl und Eva Pregler wurde berichtet, dass gerade die Kinderfeuerwehren stark im Kommen sind und es mittlerweile mehr als 10.000 „kleine“ Mitglieder bayernweit zu verzeichnen gibt. Im Rupertiwinkel gibt es eine Kinderfeuerwehr gibt bei der Feuerwehr Tengling. Die beiden Jugendgroßveranstaltungen der Tag der Jugendfeuerwehr und das Jugendzeltlager gingen in Ruhpolding unter großer Beteiligung des Nachwuchses über die Bühne. Allein mehr als 500 Buben und Mädchen waren beim Spielewettbewerb angetreten und wetteiferten um die besten Plätze in drei Alterskategorien.

Florian Ettmayr präsentierte indes den neuen Lehrgangskatalog des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein für das kommende Jahr. Neben einer optischen Aufwertung wurden auch QR-Codes für die Printvariante und Direktverlinkungen für die digitale Ausgabe zur einfacheren Anmeldung eingeführt. „Und wir haben kleine Steckbriefe mit Bildern der Ausbildungsleiter eingefügt, damit man auch die Ehrenamtlichen hinter dem Lehrgang bereits im Vorfeld kennenlernen kann“.

Der Kreisfeuerwehrarzt Dr. Wolfgang Krämer kündigte an, dass man im kommenden Jahr eine Infoveranstaltung für niedergelassene Ärzte organisieren möchte, die sich der medizinischen Untersuchungen für die Atemschutzgeräteträger annimmt. Außerdem sei man derzeit dabei ein Konzept für die Erste Hilfe Ausbildung von Feuerwehrkräften zu erstellen, damit man hier für Einheitlichkeit in der Ausbildung sorgt. Hob

Text und Bilder
Hubert Hobmaier
Kreisfeuerwehrverband Traunstein

Teils Archivbilder KFV Traunstein (gekennzeichnet)