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LFV Bayern: Förderung der Vernetzung von Feuerwehr und Landwirten
„Red Farmer“ Projekt vorgestellt – Onlineportal zur einfachen Registratur
Unterschleißheim/Eichstätt. Zunehmende Trockenheit und Hitze bescheren den Feuerwehren in ganz Deutschland immer mehr Wald- und Flächenbrände, so auch in Bayern. Oftmals stehen die Einsatzkräfte dabei vor der Herausforderung, fernab vom Hydrantennetz bebauter Gebiete und gut befahrbarer Straßen schnell an ausreichend Löschwasser und spezielle Großgeräte für eine schnelle und effektive Brandbekämpfung zu kommen.
Die Unterstützung von Landwirten mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen und Geräten kann in einer solchen Lage eine wichtige Hilfe für die Helfer sein, um eine Ausbreitung des Feuers schnell zu unterbinden und die Brandherde effektiv ablöschen zu können. Angelehnt an eine Idee aus dem Kreisfeuerwehrverband Main-Spessart wurde in der Südpfalz die Initiative „Red Farmer“ ins Leben gerufen, um den Feuerwehren bei Bedarf mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen und Geräten zu helfen.
Mittlerweile wurde das Projekt mit Unterstützung der Bauern- und Winzerverbände Rheinland-Pfalz Süd e.V. und Rheinland-Nassau sowie dem Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz auf das gesamte Bundesland Rheinland-Pfalz ausgeweitet. Zahlreiche Landwirte und Winzer haben sich bereits den „Red Farmern“ angeschlossen. Hierfür steht ein neu geschaffenes Online-Portal zur Verfügung, um Landwirte und Feuerwehren effektiv zu vernetzen: www.redfarmer.eu
Auch der Bayerische Bauernverband und der Landesfeuerwehrverband Bayern begrüßen diese wertvolle Initiative und werden in ihren Mitgliederkreisen für die Nutzung des Portals werben. Bei einer ersten gemeinsamen Vorstellung der Initiative im oberbayerischen Eichstätt betonte der Vorsitzende des LFV Bayern, Johann Eitzenberger, die Verbindung zwischen Landwirten und den bayerischen Feuerwehren: „Schätzungen zufolge haben etwa 30 Prozent unserer aktiven Feuerwehrleute in Bayern einen landwirtschaftlichen Hintergrund. Kaum verwunderlich also, dass Feuerwehren und Landwirte bereits heute im Einsatzfall lokal oft eng zusammenarbeiten.
Mit der Initiative Red Farmer wird diese ohnehin enge Verbindung im Zeichen der Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger weiter gestärkt und ausgebaut“. „Traditionell sind viele Landwirtinnen und Landwirte in der Freiwilligen Feuerwehr engagiert oder unterstützen Einsatzkräfte vor Ort. Und dass dieser Dienst an der Gesellschaft ihnen ein Herzensanliegen ist, haben die Landwirte nicht zuletzt beim Jahrhunderthochwasser um Pfingsten wieder eindrucksvoll gezeigt“, so Bauernpräsident Günther Felßner bei der Auftaktveranstaltung. Mit "Red Farmer" stellen wir die Zusammenarbeit jetzt auf professionelle Füße.“
Der Bauernverband hoffe, die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren künftig noch besser und koordinierter unterstützen zu können. Die Vernetzung steigere nicht nur Schnelligkeit und Effizienz im Brandfall, sie solle auch Berufskollegen motivieren, sich aktiv einzubringen. Felßner betont: „Ich als bayerischer Bauernpräsident freue mich außerordentlich über diese Kooperation mit dem bayerischen Landesfeuerwehrverband.“
Der Kreisbrandrat des Landkreises Eichstätt, Martin Lackner, zeigte sich beim Vororttermin der beiden Verbände ebenfalls überzeugt von der Initiative. In seinem Landkreis wird man nun wohl immer öfter die „Red Farmer“ sehen, die den Helfern im Einsatzfall zu Seite stehen. Und vielleicht trägt die Initiative auch dazu bei, weitere Landwirtinnen und Landwirte für den aktiven Feuerwehrdienst abseits von Wald- und Vegetationsbränden zu begeistern. Denn in den Freiwilligen Feuerwehren kommen nicht nur viele unterschiedliche Talente zum Einsatz, es sind auch alle jederzeit herzlich in der Gemeinschaft willkommen.
Text und Bild
LFV Bayern