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Siegsdorfer Floriansjünger in den letzten Wochen fast täglich gefordert
28 Einsätze innerhalb weniger Wochen– Viele Verkehrsunfälle aber auch Brandeinsätze
Siegsdorf. „Ich bin mächtig stolz auf alle ehrenamtlichen Einsatzkräfte unserer Feuerwehr“, sagt Siegsdorfs Kommandant Manfred Steiner sichtlich bewegt. In den vergangenen Wochen wurden die Feuerwehrleute fast täglich alarmiert und mussten dabei die gesamte Bandbreite ihrer Fähigkeiten an den Tag legen. Dabei klingelten die Meldeempfänger der Feuerwehrleute Tag und Nacht sowie an allen Tagen der Woche. Gleich mehrmals kam es vor, dass die Feuerwehrler vor dem Rettungsdienst an der Einsatzstelle waren und übernahmen deshalb auch die Erstversorgung von erkrankten oder verletzten Personen. Ein Gefahrguteinsatz fand glücklicherweise ein gutes Ende. Nicht zuletzt ging es für die Aktiven mehrmals auf die Autobahn, dort sorgten mitunter mit dem Verkehrssicherungsanhänger (VSA) für Sicherheit an der Einsatzstelle, mussten aber auch Technische Hilfe leisten.
65 aktive Frauen und Männer zählt die Feuerwehr Siegsdorf. Der Kommandant Manfred Steiner zeigt sich mit der Motivation der Truppe und insbesondere mit der sogenannten Tagesalarmstärke zufrieden. „Viele Arbeitgeber haben auch heute noch Verständnis für dieses besondere Ehrenamt und stellen ihre Leute immer wieder zu Einsätzen frei“, sagt er im Gespräch mit Hubert Hobmaier von der Pressestelle des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein. Dabei hob er auch die Notwenigkeit der Ausrüstung hervor und betonte, „dass die erst kürzlich angeschafften Rollcontainer mit Spezialausrüstung bereits mehrfach zum Einsatz kamen“.
„Der Technische Fortschritt macht vor der Feuerwehr nicht Halt! dies zeigt der Verkehrsunfall mit einem Elektroauto bei dem natürlich auch das Fachwissen in den Reihen der Feuerwehrleute erforderlich war“, so die Überzeugung des Siegsdorfer Aktiven Chefs. Seiner Einschätzung nach gelte dies auch für die Maschinisten - insbesondere der Drehleitermaschinisten, „diese müssen die großen und tonnenschweren Fahrzeuge oft zentimetergenau manövrieren, wie der Einsatz nach dem Blitzeinschlag in der Bernhauptner Kirche zeigt“, so Manfred Steiner. Lobende Worte findet er auch für seine Führungsmannschaft. „Da kann man als Kommandant beruhigt eine Woche in den Urlaub fahren, meine Stellvertreter und das Team des Führungsfahrzeugs haben die ganzen Herausforderungen auch ohne mich bestens gemeistert“, schmunzelt er.
Am 21.4. und am 6.5. mussten die Floriansjünger gleich dreimal alles stehen und liegen lassen, weil Alarme aufgelaufen sind. In den Morgenstunden des 21.4. platzte bei einem LKW eine Hydraulikleitung und das Öl musste aufwendig gebunden werden. Nur wenige Stunden später mussten sie im Ortgebiet eine Ölspur abstreuen und wurden am Abend zu einem Verkehrsunfall auf die Autobahn gerufen. Dort war ein Teslafahrer mit seinem Fahrzeug im Graben gelandet.
In den Morgenstunden des 6.5. startete der „Feuerwehrtag“ für die Siegsdorfer mit einem umgestürzten LKW auf der Autobahn. Sie waren zur Verkehrsabsicherung im Einsatz. In den Abendstunden unterstützten sie die Feuerwehr Ruhpolding. Diese feierten ihren Festabend zum Gründungsfest im Festsaal der Gemeinde Siegsdorf, deshalb waren die Siegdsdorfer Kameraden zur mit sieben Einsatzkräften zur „Wachbesetzung“ nach Ruhpolding gefahren. Gleichzeitig sicherten sie mit weiteren Kräften einen Festumzug im eigenen Einsatzgebiet ab.
Mit dem Einsatzstichwort „Unterstützung Rettungsdienst“ wurden sie am 14.4. zu einer Tragehilfe alarmiert, nur einen Tag später wurde das Drehleiterfahrzeug im Nachbarort Bergen gebraucht. Der Rettungsdienst forderte die Feuerwehren Bergen und Siegsdorf nach, um einen Patienten aus einem der oberen Stockwerke eines Hauses zu retten. Ein weiteres Mal waren die Kameraden aus Siegsdorf mit dem Drehleiterfahrzeug in der Gemeinde Bergen im Einsatz. Im Ortsteil Bernhaupten hatte ein Blitz in die Kirche eingeschlagen und für großen Schaden gesorgt. Mit der Drehleiter und einer Wärmebildkamera wurde das Dach auf eventuelle Glutnester abgesucht und kontrolliert.
Der 24.4. hatte es aus Feuerwehrsicht „in sich“. Gegen 9:15 Uhr wurde die Feuerwehr zu einem Verkehrsunfall auf die Autobahn gerufen. Dort war ein Gespann mit einem sogenannten Tyni-Haus umgestürzt und lag quer über die Autobahn. Für die Bergung musste mitunter schweres Technisches Gerät eingesetzt werden. Zwei Stunden waren die Feuerwehrleute am Einsatzort gebunden.
Am Nachmittag kam es dann noch zu einem Gefahrgutunfall in einem Betrieb im Ortsbereich. Ein Plastikgebinde mit rund 1.000 Litern Entschäumungsmittel war umgestürzt. Glücklicherweise hielt das Gebinde trotz starker Beschädigungen stand und es kam zu keinem Stoffaustritt. Dennoch waren Umfüllarbeiten und eine weitläufige Absperrung des Gefahrenbereichs nötig. Außerdem wurden Maßnahmen zum Gewässerschutz ergriffen. Zwei Stunden waren 22 Einsatzkräfte im Einsatz und mussten teilweise in Chemieschutzanzügen arbeiten.
Mit einem Tag „Einsatzpause“ rückten die Siegsdorfer Aktiven am 26.4. zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage aus. Ein Feuer konnte vor Ort nicht festgestellt werden, deshalb konnten die Einsatzkräfte innerhalb kurzer Zeit wieder abrücken. „Verkehrsunfall PKW gegen LKW“ so die Einsatzmeldung der Integrierten Leitstelle in Traunstein am 27.4. Auf der Staatsstraße 2105 kam es zu einem Verkehrsunfall bei dem die Feuerwehrleute zur Verkehrsabsicherung, Fahrbahnreinigung und zur Sicherstellung des Brandschutzes alarmiert wurden.
Nur wenige Tage später wurden sie erneut auf diese Straße alarmiert, da sich dort ein Verkehrsunfall mit einem PKW ereignet hatte. Am selben Tag kümmerten sie sich außerdem um die Absicherung eines Maibaumtransportes im Ortsgebiet. „Brandgeruch im Altenheim Bergen“ stand auf dem Alarmzettel am 2.5. 15 Einsatzkräfte rückten zur Unterstützung mit drei Fahrzeugen in die Nachbargemeinde aus. Am Abend wurden die Aktiven noch zu einer Wohnungsöffnung für den Rettungsdienst alarmiert. Vor Ort öffneten sie die Türe und leisteten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes Erste Hilfe.
„Verkehrsunfall mit mehreren Fahrzeugen“, lautete das Einsatzstichwort am 7.5. Auf der Autobahn wurde eine Verkehrsabsicherung erstellt und bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes mussten verletzte Personen versorgt werden. Auf der Strecke zwischen Siegsdorf und Haslach kam es am 9.5. zu einem Verkehrsunfall zwischen einem PKW und einem Motorradfahrer. Neben der Technischen Hilfeleistung leisteten die Feuerwehrleute am Einsatzort Erste Hilfe. Zwei verletzte Personen forderte ein Verkehrsunfall zwischen einem LKW und einem PKW auf der Strecke in Richtung Ruhpolding am 10.5. Die Floriansjünger kümmerten sich um die Verkehrsabsicherung, säuberten die Straße und übernahmen die Erstversorgung der Verletzten.
Am 15.5. rückten sie mit der Drehleiter zum Unterstützungseinsatz für die Gemeinde Siegsdorf aus. Nur einen Tag später erfolgte eine Alarmierung zu einem Verkehrsunfall auf die Autobahn. Zwei Fahrzeuge waren in einen Unfall verwickelt. Die Ehrenamtlichen sorgten dabei unter anderem für die Verkehrsabsicherung. Am 21.5. führten sie eine Sicherheitsabstellung anlässlich der Trachtenwallfahrt mit 2.500 „Pilgern“ nach Maria Eck durch und unterstützten zusätzlich die Polizei bei verkehrslenkenden Maßnahmen im Ortsgebiet.
Vier Einsatzfahrzeuge und 18 Aktive rückten am 22.5. zu einem Fahrzeugbrand auf die Staatsstraße 2105 aus. Infolge eines Verkehrsunfalles waren ein PKW und ein Motorrad in Brand geraten und mussten gelöscht werden. Am 24.5. wurde die Feuerwehr zu einer gemeldeten Ölspur auf die Autobahn bzw. die Bundesstraße 306 alarmiert. Zwei Fahrzeugbesatzungen machten sich auf den Weg, brauchten aber diesmal nicht tätig werden. Hob
Text
Hubert Hobmaier
Kreisfeuerwehrverband Traunstein
Bilder
Feuerwehr Siegsdorf
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