20.04.2025
  • Veranstaltungen

Ein bewegtes Jahr liegt hinter der Feuerwehr Maisenberg

Durchbruch bei der Selbstständigkeit – 44 Aktive hatten 28 Einsätze

Engelsberg. Über eine gutbesuchte Versammlung durften sich die Verantwortlichen der Feuerwehr Maisenberg freuen. Hinter den Mitgliedern liegt ein Jahr, in dem „Licht und Schatten“ oft nahe beieinander lag. Nun ist die Freude allerdings groß, dass sie zukünftig ein eigenes Feuerwehrfahrzeug samt Gerätehaus nutzen können. Bei den Berichten wurde deutlich, dass vor Ort sowohl ein reges Vereinsleben herrscht und die Aktive Mannschaft im Einsatz- und Übungsbetrieb „ihren Mann steht“. Andreas Kainzmaier und Karl Scheitzeneder wurden mit dem Bayerischen Ehrenkreuz in Silber ausgezeichnet.


In seinem Rechenschaftsbericht machte der Vorstand Bernhard Lex-Huber deutlich, dass sich das gesamte Engagement des Vereins auf die Neuausrichtung der Feuerwehr Maisenberg mit einem eigenen Einsatzfahrzeug sowie einer eigenen Unterkunft konzentriert hat. Er betonte, „hinter uns liegt ein bewegtes Jahr, dass kurz vor Jahreswechsel noch eine äußerst positive Wendung genommen hat“.


In der letzten Sitzung vor der Weihnachtspause hatte der Gemeinderat Engelsberg den Weg zur Beschaffung eines gebrauchten Löschfahrzeugs mit Löschwassertank und Atemschutzgeräten freigemacht. Außerdem erhalten die Floriansjünger eine vormals vom Bauhof genutzte Garage, die als Feuerwehrhaus umgewandelt wird. Mit diesem Schritt sind zukünftig die beiden gemeindlichen Feuerwehren Engelsberg und Maisenberg als selbstständige Einheiten zu betrachten, werden jedoch weiterhin gemeinsam den abwehrenden Brandschutz und die Technische Hilfeleitung in der Gemeinde sicherstellen.


Neben dem Lob für den großartigen Zusammenhalt im Dorf sowie im Feuerwehrverein appellierte der Vorstand auch an die Mitglieder und sagte, „wir beschreiten nun einen neuen Weg in die Zukunft und daher heißt es jetzt anpacken. In den kommenden Wochen und Monaten wird deshalb jede helfende Hand benötigt, um insbesondere beim Umbau der Räumlichkeiten mitzuhelfen“, so Bernhard Lex-Huber.


Der Vorsitzende erinnerte in seinem Rückblick aber auch an den Vorweihnachtsmarkt der Firma Reichbrandstätter an den man sich mit einem Gullasch-Stand vertreten war. Darüber hinaus beteiligte man sich am Hoffest „beim Unterharrer“. Als „sehr schöne Veranstaltung“ bezeichnete der Vereinschef die Historische Übung in Schnaitsee, an der sich die Maisenberger Floriansjünger beteiligt hatten. Darüber hinaus beteiligte man sich an mehreren Gründungsfesten anderer Feuerwehren.


Christina Spagl konnte in ihrer Funktion als Vereinskassiererin über ein sehr erfreuliches Zahlenwerk in der Vereinskasse berichten. Durch verschiedene Veranstaltungen erwirtschafteten sich die Mitglieder ein „schönes Plus“ in der Kasse. Die Mittel sind unter anderem für den Umbau der neuen Unterkunft sowie für die ergänzende Ausstattung des Löschfahrzeugs vorgesehen.
Von den 28 Einsätzen im vergangenen Jahr berichtete unterdessen der Kommandant Andreas Spiel. 44 Feuerwehrdienstleistende und ein Jugendlicher engagieren aktiv in der Feuerwehr Maisenberg. Sie haben im vergangenen Jahr zehn Übungen sowie gemeinsame Atemschutz- und Maschinistenübungen mit der Feuerwehr Engelsberg durchgeführt. Zwei Gruppen haben außerdem im Herbst erfolgreich die Prüfung für das Leistungsabzeichen Technische Hilfeleistung absolviert. Zahlreiche Aktive absolvierten außerdem verschiedene Lehrgänge des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein.


Das Einsatzjahr startete gleich mit einem „Glatteisunfall“ bei Schabing. Im Februar mussten die Aktiven zu einem Brandeinsatz nach Oberlehen ausrücken. Nur kurze Zeit später kam es zur Hilfeleistung bei einem Verkehrsunfall bei Oberneukirchen. Zu einem Brand eines Traktors samt Ballenpresse waren die Maisenberger in Juni nach Oberfeldkirchen zur Unterstützung ausgerückt.


Der Juli war geprägt von schweren Unwettereinsätzen, einem schweren Verkehrsunfall mit einem Betonmischer sowie einem Mähdrescherbrand in Schabing. Im August mussten die Aktiven unter anderem zu einem Kühlschrankbrand nach Emertsham ausrücken. Im September hat ein Fahrzeug die Zapfsäule einer Gastankstelle gerammt. Außerdem wurde man zu einem Brand eines Häckslers gerufen.


Den Schwerpunkt für die kommende Zeit legen die Aktiven auf die Ausbildung neuer Atemschutzkräfte. Hier wird eine dreifache personelle Besetzung für die vier Geräte. „Dies bedeutet, wir müssen schnellstmöglich mindestens zwölf Atemschutzgeräteträger vorhalten“, informierte Andres Spiel.


Darüber hinaus soll auch die Handyalarmierung voll ausgerollt werden. Weiter berichtete er, dass bis zur vollständigen Einsatzbereitschaft die Alarme weiterhin zusammen mit der Feuerwehr Engelsberg abgearbeitet werden. Sichtlich froh richtete er ein großes Dankeschön an die aktive Mannschaft, die Vereinsvertreter und die Gemeinde und betonte, „vor uns liegt zwar viel Arbeit aber gemeinsam werden wir eine erfolgreiche Zukunft haben“.


Über die Aktivitäten der Jugendfeuerwehr berichteten die beiden Jugendwarte Elisabeth Lex-Huber und Thomas Grundner. Insgesamt wurden zehn Übungen, die teilweise zusammen mit der aktiven Mannschaft durchgeführt wurden, abgehalten. „Für dieses Jahr wollen wir uns verstärkt auf die Suche nach neuen Mitgliedern für die Jugend machen“, betonte die Jugendwartin und zeigte sich zuversichtlich, dass man einige neue Gesichter begeistern kann.


Engelsbergs dritter Bürgermeister Franz Gsinn überbrachte den Dank für das Engagement seitens der Gemeinde und betonte, „jetzt gilt es den Blick nach vorne zu richten uns die Ausrüstung sowie die Herstellung der Einsatzbereitschaft voranzutreiben“, betonte er und zeigte sich dank des hohen Engagements der Feuerwehr sehr zuversichtlich, dass dies auch gelingen wird.


Kreisbrandmeister Alexander Heide nutzte sein Grußwort, um den Floriansjüngern aus Maisenberg den Dank für die stets gute Zusammenarbeit auszusprechen und ihnen weiterhin die volle Unterstützung der Kreisbrandinspektion sowie des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein zuzusichern. „Ich freue mich bereits jetzt auf den Herbst, wenn ihr mit dem neuen Einsatzfahrzeug das Leistungsabzeichen ablegen werdet“, ermutigte er die Aktiven.


Darüber hinaus bekräftigte er die Anwesenden, sich insbesondere auf witterungsbedingte Einsätze vorzubereiten. „Die Unwetterereignisse kommen in kürzerer Abfolge und werden stärker“, so seine Einschätzung. Darüber hinaus hob er die Bedeutung der Nachwuchswerbung und Jugendarbeit hervor, „damit sichern wir die Zukunft des ehrenamtlichen Feuerwehrwesens“.


Andreas Kainzmaier und Karl Scheitzeneder wurden abschließend mit dem Bayerischen Ehrenkreuz in Silber ausgezeichnet. Beide sind mittlerweile seit 25 Jahren aktiv bei der Feuerwehr und erhielten diese vom Bayerischen Innenministerium ausgestellte Ehrung aus den Händen des Kreisbrandmeisters Alexander Heide. Hob

Text
Hubert Hobmaier
Kreisfeuerwehrverband Traunstein

Bilder
Stefan Lohwieser (Versammlung)
Feuerwehr Maisenberg (Archiv)